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Das explosive Ende einer unsäglichen Posse
n-tv
Hertha BSC erlebt sein nächstes Facebook-Schlamassel: Investor Lars Windhorst kündigt im Stile Jürgen Klinsmanns das Ende seines Engagements beim Klub an. Statt der bitternötigen Ruhe erlebt der Hauptstadtklub wieder Absurdität, Spott und Irrsinn. Doch das Ganze ist auch eine Chance für Hertha.
Dass es wieder Facebook ist, irgendwie passt das zu Hertha BSC. Ein bisschen altbacken. Aus der Zeit, taumelnd und unpersönlich. Nach 80 turbulenten Tagen trat Jürgen Klinsmann Anfang 2020 vom Traineramt in einem mittlerweile berüchtigten Facebook-Video zurück. "HaHoHe, Euer Jürgen." Es war ein Dienstagvormittag. Nun ist es ein Mittwochnachmittag und Lars Windhorst haut ebenfalls auf dem in die Jahre gekommenen sozialen Medium in die Tasten. Der in der Hauptstadt unbeliebte Investor schreibt, er möchte mit seiner Tennor Holding das Engagement bei dem Bundesliga-Klub beenden. Ein HaHoHe hinterlässt er nicht.
Für 374 Millionen Euro kaufte Windhorst 2019 Mehrheits-Anteile an der Alten Dame. 64,7 Prozent. Die will er jetzt zum gleichen Kaufpreis loswerden. Käufer dürften, gelinde gesagt, nicht gerade Schlange stehen. Zu dem ursprünglichen Preis schon mal gar niemand. Sowohl Hertha als auch Windhorst sollen schon den Markt sondieren, aber der Nachfolger für Klinsmann war sicherlich einfacher zu finden. Denn wer will (oder sollte, bei gesundem Menschenverstand) sich dieses Hauptstadt-Schlamassel mittlerweile noch antun?
Seit Jahren sucht Hertha eigentlich nur ruhiges Fahrwasser. Gerade nach der katastrophalen letzten Saison, als man erst in der Relegation die Klasse hielt. Nun setzt es statt Ruhe erneut Absurdität, Lärm und Irrsinn. Die Windhorst-Posse ist wohl beendet, der Ruf des Klubs jedoch ist weiter ruiniert. Das Netz spottet. Wieder einmal. Wie soll es auch anders sein bei dem Verein, der einst doch ein "Big City Club" werden sollte. Die Herthaner atmen einerseits auf, weil der Investor wohl weg ist. Doch andererseits raufen sie sich die Haare und lassen sich Mitte der Woche ein extra Engelhardt in der Eck-Kneipe ihres Vertrauens zapfen. Denn wieder einmal stehen sie vor einem Scherbenhaufen.