Corona-Impfung von Johnson & Johnson wegen Nebenwirkungen nicht mehr empfohlen
Frankfurter Rundschau
Eine US-Behörde rät der Bevölkerung, künftig auf das Vakzin von Johnson & Johnson zu verzichten. Grund sind seltene, aber gravierende Nebenwirkungen.
Silver Spring - Der Impfstoff von Johnson & Johnson hat nicht den allerbesten Ruf. Die Wirksamkeit des Vakzins, das nur einmal gegen Corona verabreicht werden muss, gilt als vergleichbar niedrig. Nun empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC künftig, andere Wirkstoffe statt des Corona-Vakzins zu verwenden.
Die Bedenken gegen den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson hatte zuvor ein Beratergremium der Behörde in den USA geäußert. Das CDC folgt nun der Empfehlung des Gremiums, das laut Informationen der Nachrichtenagentur dpa zuvor einstimmig abgestimmt hatte. Der Grund für die Empfehlung: Das Risiko einer Hirnthrombose in Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Präparat von Johnson & Johnson sei höher als bislang bekannt. Dutzende Fälle und mindestens neun Todesfälle seien in den vergangenen Monaten festgestellt worden. Am häufigsten treten die Komplikationen bei Frauen zwischen 30 und 49 Jahren auf. Laut den Daten der FDA kann es etwa einmal bei 100.000 verabreichten Dosen zur Bildung eines Blutgerinsels kommen.
Das CDC empfiehlt deshalb, statt dem Corona-Vakzin von Johnson & Johnson andere Präparate zu verwenden. In den USA zugelassen sind die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und von Moderna. Beide werden bereits im ganzen Land verabreicht. In den Vereinigten Staaten von Amerika gelten bislang rund 61 Prozent der Menschen als vollständig geimpft. Mehr als 72 Prozent haben mindestens eine Dosis erhalten. Rund 17 Prozent haben bereits eine Auffrischungsimpfung gegen den Erreger Sars-CoV-2 erhalten.