Corona-Impfung aus 3 D-Drucker - Pflaster macht Nadel unnötig
Frankfurter Rundschau
Statt per Spritze könnte die Corona-Impfung bald schon per Pflaster verabreicht werden.
Stanford – Der „kleine Piks“ – er könnte bald nicht mehr die Regel bei der Verabreichung von Impfstoffen sein. Forschende arbeiten insbesondere im Zusammenhang mit der Covid-Impfung an Alternativen zur Injektion, etwa an Nasensprays oder Schluckimpfungen. Diese Verfahren hätten nicht nur den Vorteil, schmerzfrei zu sein und bei Spritzenphobie das Impfen zu erleichtern, sondern sollen auch besser als eine Injektion in den Muskel eine Immunität in den Schleimhäuten erreichen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Stanford University und der University of North Carolina in Chapel Hill (USA) haben nun noch eine andere Form der Verabreichung entwickelt: ein Impfpflaster aus dem 3 D-Drucker. Es soll vielseitig bei den verschiedensten Arten von Impfungen einsetzbar sein und einen besseren Schutz bieten als die klassische Injektion, heißt es in einem Bericht im Medizinportal „Medicalxpress“. Ihre Erkenntnisse haben die Forschenden im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht.
Wie bei Sprays und Schluckimpfung soll der Vorteil eines Impfpflasters nicht allein im Verzicht auf den Nadelstich bestehen. Als großen Pluspunkt sehen die Forschenden auch an, dass das Pflaster den Impfstoff direkt in die Haut bringe. Denn diese sei voller Immunzellen, auf die die entsprechenden Vakzine abzielten. So berichtet „MedicalXpress“, dass in Versuchen mit Tieren die Immunantwort auf das Impfstoffpflaster zehnmal größer ausgefallen sei als bei einer Injektion in dem Oberarmmuskel. Gebildet wurden demnach Antikörper, die den jeweiligen Erreger direkt angreifen, und auch T-Zellen, die sich gegen befallene Zellen richten. Auf diese Weise sei es möglich, eine geringere Dosis eines Impfstoffs zu verwenden, um eine ähnliche Immunantwort zu erzeugen wie ein gespritztes Vakzin.