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Corona-Gipfel: Kanzlerin Merkel warnt vor „Katastrophe“ in Deutschland
Frankfurter Rundschau
Bund und Länder beraten am Donnerstag auf einem neuen Corona-Gipfel über die weitere Strategie in der Pandemie. Auch eine allgemeine Impfpflicht soll diskutiert werden.
+++ 13.30 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Tag vor dem Corona-Gipfel die Abkehr der Ampel-Koalition von der „epidemischen Lage“ scharf kritisiert. „Auch wenn es rechtlich keine Mehrheit mehr für die Verlängerung der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite mehr gibt, kann es für mich keinen Zweifel geben, dass wir uns mitten in einer solchen Notlage befinden“, so Merkel am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Deutschen Städtetages.
Merkel forderte zudem dringende Klärungen zur Eindämmung der Corona-Infektionen bei den anstehenden Bund-Länder-Beratungen ein. Die Pandemie-Lage sei dramatisch, so die geschäftsführende Kanzlerin. „Die vierte Welle trifft unser Land mit voller Wucht.“ Die Beratungen mit den Ministerpräsidenten an diesem Donnerstag seien „überfällig“, machte die Kanzlerin deutlich.
Konkret forderte Merkel, eine Marke zu definieren, ab welcher Klinikbelastung zusätzliche Eindämmungsmaßnahmen greifen müssen. Ohne diesen Schwellenwert bliebe der vereinbarte Index für die Zahl der aufgenommenen Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen „ein zahnloser Tiger“. Es wäre jedoch „eine Katastrophe“, erst dann zu handeln, sobald die Intensivstationen bereits voll seien.