Corona auf dem Balkan: Das Virus wütet verheerend in Serbien, Rumänien und Bulgarien
Frankfurter Rundschau
Auf dem Balkan wütet Corona massiv: In Rumänien sind die Intensivstationen mit Corona-Fällen überlastet. Vor allem Ungeimpfte tragen zur Eskalation in Südosteuropa bei.
Besorgt lassen Rumäniens Würdenträger angesichts der steil steigenden Infektionszahlen die Alarmglocken schrillen. Von einer „Katastrophe“, spricht Präsident Klaus Johannis. Mit der Situation Italiens im Frühjahr 2020 vergleicht Valeriu Gheorghita, der Chef des nationalen Impfstabs, die Lage, die durch die „sehr aggressive Infektionswelle“ kompliziert werde: „Die Kliniken und Notaufnahmen sind völlig überlastet.“
Rumänien sei „die neue Lombardei“, titelt das Webportal „mediafax.ro“. Tatsächlich hat sich die Zahl der Neuinfizierten im Karpatenstaat mit rund 15 000 pro Tag in den letzten drei Wochen verfünffacht. Am Freitag kletterte die tägliche Todeszahl mit 385 auf einen neuen Rekordwert. Freie Betten gibt es in den mit mehr als 1500 Covid-Patienten belegten Intensivstationen der heimischen Kliniken schon lange nicht mehr: Zur Entlastung des vor dem Kollaps stehenden Gesundheitssystems hat die Regierung vergangene Woche beschlossen, alle „nicht dringend nötigen“ Operationen für 30 Tage auszusetzen.
92 Prozent der Covid-Toten sind Ungeimpfte: Nach Bulgarien weist Rumänien mit 31 Prozent der Bevölkerung die niedrigste Impfquote in der EU auf. Der geringe Immunisierungsgrad und die große Impfskepsis machen auch anderen Balkanstaaten zu schaffen: Die Region der überzeugten Impfgegner gerät in der vierten Infektionswelle noch stärker unter Corona-Druck.