
BVB droht Gerhard Schröder mit Rauswurf
n-tv
Gerhard Schröder ist vieles: Altkanzler, Aufsichtsrat, Fußballfan. Eine Gemengelage, die im Lichte des russischen Angriffs auf die Ukraine für Ärger, bisweilen auch Empörung sorgt. Bei Borussia Dortmund ist Schröder Ehrenmitglied. Das könnte bald vorbei sein.
"Acker" droht Ärger: Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, einst unterklassig unter dem Spitznamen "Acker" fußballerisch aktiv, wie der 77-Jährige nie müde wurde zu berichten, könnte seine Ehrenmitgliedschaft bei Borussia Dortmund verlieren. Dann nämlich, wenn er nicht persönliche Konsequenzen aus dem Angriff Russlands auf die Ukraine zieht.
Schröder ist - neben seiner zur Schau gestellten Sympathien für zahlreiche andere Klubs - bekennender Anhänger von Borussia Dortmund. Während seiner Kanzlerschaft hatte der Klub ihn zum Ehrenmitglied ernannt. Im Lichte des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine zweifelt man beim BVB nun aber offenbar an der Eignung des augenscheinlich sehr guten Freundes des russischen Präsidenten Wladimir Putin für eine Mitgliedschaft im Klub.
Schröder ist Aufsichtsratsmitglied des russischen Staatsunternehmens Rosneft, bei Gazprom, das als Reaktion auf die russische Invasion im europäischen Sport unter Druck geraten ist, könnte er in Kürze in den Aufsichtsrat aufrücken. Außerdem hat der 77-Jährige auch Führungspositionen bei den Pipeline-Projekten Nord Stream und Nord Stream 2 inne. "Unserer Meinung nach gehört dazu in einer Situation, in der an jedem einzelnen Tag unschuldige Menschen durch Bomben sterben, zwingend nicht nur ein mündliches Bekenntnis gegen jede kriegerische Handlung (dieses hat Gerhard Schröder abgegeben), sondern auch der klare Wille und die Überzeugung, auf Führungspositionen in russischen Staatskonzernen verzichten zu müssen", teilt der Verein in einem Statement mit: "Wir hoffen inständig, dass Gerhard Schröder zu dieser Ansicht gelangen wird und möchten ihm die Gelegenheit dazu geben."