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Bundestagswahl 2021: Das sind die Hochburgen der Parteien
Frankfurter Rundschau
Wo die SPD die absolute Mehrheit holt, die Grünen die 5-Prozent-Hürde reißen, die FDP, die Linke an der 20-Prozent-Marke kratzen und die CDU noch Volkspartei ist: unsere Analyse der Wahlkreis-Ergebnisse.
Frankfurt – Wie Phönix aus der Asche ist die SPD* bei der Bundestagswahl 2021* nach dem Absturz wieder auferstanden. Die Grünen* verbuchen einen noch größeren Zugewinn, die FDP* freut sich über ein stabiles Ergebnis, während Union, AfD* und die Linke verlieren. Soweit die Gesamt-Bilanz. Betrachtet man das Abschneiden der Parteien in den 299 Wahlkreisen genauer, so zeigt sich: Die Erfolge der SPD basieren stark auf dem Wahlverhalten im Norden Deutschlands. Die Hochburgen der Grünen liegen in Westdeutschland, während der Osten ihnen die kalte Schulter zeigt. Nordrhein-Westfalen sorgt dafür, dass die CDU* insgesamt nicht noch tiefer stürzt, die FDP ist „Ländle“-Partei. Und: Nicht nur die AfD kann sich „Ost-Partei“ nennen.
Unsere Karten zeigen die Hochburgen für die wichtigsten sechs Parteien. Klicken oder tippen Sie auf einen Landkreis, um zu sehen, wie die jeweilige Partei hier bei Erst- und Zweitstimme abgeschnitten hat – und welche Ergebnisse die anderen Parteien im Vergleich erreicht haben. Eingefärbt sind unsere Karten nach Zweitstimmen-Ergebnissen.
Das deutschlandweit beste Zweitstimmen-Ergebnis holt nicht etwa die CSU* in Bayern, sondern die SPD in Niedersachsen: 43,3 Prozent im Wahlkreis Aurich-Emden für die Sozialdemokraten – keine Partei erreicht in einem der 299 Wahlkreise ein höheres Ergebnis bei den Zweitstimmen. Und Aurich – Emden beschert der SPD auch den zweiten Bestwert dieser Bundestagswahl: Bei den Erststimmen erreicht ihr Kandidat Johann Saathoff mit 52,8 Prozent in diesem Wahlkreis die absolute Mehrheit – der höchste Zustimmungswert unter sämtlichen 1284 Direktkandidierenden bundesweit. Saathoff wurde bereits zum dritten Mal direkt in den Bundestag gewählt, schon im Jahr 2017 holte er in Aurich – Emden Bestwerte für seine Partei. Im Bundestag machte er unter anderem 2018 von sich reden, als er die Forderung der AfD nach der Festschreibung von Deutsch als Amtssprache im Grundgesetz mit einer Rede parierte, die er teilweise in niederdeutsch hielt.