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Buchmesse Frankfurt: Debatte über Meinungsfreiheit ist allgegenwärtig
Frankfurter Rundschau
Am Samstag herrscht in Frankfurt endlich wieder die richtige Buchmessen-Atmosphäre. Die Debatte um rechte Verlage und die Grenzen der Meinungsfreiheit ist dabei allgegenwärtig.
Frankfurt - Und sie bewegt sich doch. Am Samstagmittag, am vierten Tag, hat in Messehalle 3 mit einem Schlag die Frankfurter Buchmesse begonnen. Was an den mau besuchten Fachtagen nicht entstanden ist, dieses Gewirr, Gewusel und Gesumm, auf einmal ist es zu spüren. Man schiebt sich nicht durch die Gänge, aber die Halle ist gut gefüllt.
Überall Menschen mit erwartungsvollen Augen (die Gesichter sind hinter FFP2-Masken verborgen) und großen Tragetaschen, Schlangen an den Ständen der Verlage, Besucher:innen auf dem Fußboden, in Bücher vertieft. Draußen, auf der Agora, junge Menschen in fantasievollen Kostümen, als Jediritter oder Prinzessin, als Manga-Figur oder Steampunk-Heldin. Die Buchmesse ist zurück.
Und mit einem Mal geht es auch um Bücher, um Literatur. Auf der großen Videoleinwand auf der Agora ist der Autor Florian Illies zu sehen, der über sein neues Buch „Liebe in Zeiten des Hasses“ über die Liebe in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts spricht. Viel sei in dieser politisch spannungsgeladenen Zeit an Rausch und Affären ausgelebt worden, sagt Illies, der sich in seinem Buch auf Tagebücher und Briefwechsel stützt. Den mit diesen amourösen Verstrickungen einhergehenden Schmerz finde man in den Zeugnissen dagegen selten. „Das ist ein solcher Kult um die Kälte, um die Coolness.“