
Britischer Außenminister will "Neustart der Beziehungen zu Europa"
n-tv
Nach ihrem Erdrutsch-Sieg bei der Parlamentswahl in Großbritannien macht sich die neue Labour-Regierung sofort an die Arbeit. Dafür reist Außenminister Lammy als Erstes nach Deutschland. Die Regierungschefs der beiden Länder haben bereits telefoniert.
Deutschland und Großbritannien suchen sofort nach dem Regierungsantritt der neuen Labour-Regierung enge Kontakte. Der britische Außenminister David Lammy besuchte am heutigen Samstag als erstes Land nach seiner Ernennung Deutschland. "Diese neue Regierung im Vereinigten Königreich hat ihre Prioritäten sehr klar formuliert. Wir wollen einen Neustart - einen "Reset" - unserer Beziehungen zu Europa", sagte Lammy im Reuters TV-Interview.
Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte dem neuen Premierminister Keir Starmer. Außenministerin Annalena Baerbock schrieb nach ihrem Treffen mit Lammy auf der Plattform X, das Königreich sei ein "enger Partner und Freund". Großbritannien habe sehr große und wichtige Handelsbeziehungen mit Deutschland, sagte der britische Außenminister. Die neue Labour-Regierung wolle auch eine Neuausrichtung der britischen Politik in Bezug auf den Klimawandel - und einen Neustart mit den aufstrebenden Mächten der Welt. "All das sind Themen, bei denen Deutschland eine Vorreiterrolle gespielt hat, und das bedeutet, dass es eine wichtige Partnerschaft zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland geben kann", betonte der Labour-Politiker. Deshalb habe er direkt nach seiner Ernennung zuerst Berlin besucht.
Lammy traf sich neben Baerbock auch mit Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt. Lammy betonte, dass auch die Labour-Regierung nicht wieder einen EU-Beitritt anstrebe. "Wir werden weder dem Binnenmarkt noch der Zollunion wieder beitreten, aber es gibt vieles, was wir gemeinsam tun können." Die neue Regierung wolle die Brexit-Jahre hinter sich lassen. "Das beginnt bei der Sicherheit und einem Sicherheitspakt zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU." Ein solcher Pakt könne Themen wie Verteidigung, Energie und Klima umfassen und sehr breit angelegt sein.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.