Beflügeltes San Marino wittert einmalige Chance
n-tv
Der "Höhenflug" macht San Marino selbstbewusst: Am Mittwoch spielt die kleine Republik gegen St. Kitts und Nevis. Es soll der große Bann gebrochen werden. Eine 20-jährige Serie ohne Sieg soll gegen die Karibiknation enden.
Unter San Marinos Fußball-Fans kursiert angesichts des aktuellen "Höhenflugs" ein schlechter Witz. Es gebe zwar weder Armee noch Panzer in der kleinen Republik, heißt es da, dafür aber neuerdings eine tödliche Waffe. Ihr Name: Filippo Berardi, Rechtsaußen der Nationalmannschaft und der große Hoffnungsträger, wenn am Mittwoch (20.45 Uhr/DAZN) im Heimspiel gegen St. Kitts und Nevis eine fast 20 Jahre dauernde Sieglos-Serie enden soll.
Berardi ist seit November ein gefeierter Held in San Marino. Im EM-Qualifikationsspiel gegen Finnland traf der 26-Jährige tief in der Nachspielzeit, der Rest war grenzenloser Jubel - dabei war es nur der Treffer zum 1:2-Endstand. Viel wichtiger aber: Erstmals in seiner Geschichte hatte der Fußball-Zwerg in drei Spielen in Folge ein Tor erzielt.
Und jetzt will der Letzte der FIFA-Weltrangliste noch mehr. In 201 offiziellen Länderspielen gab es nur einen einzigen Sieg, am 28. April 2004 war das, beim 1:0 gegen Liechtenstein. Es drohen also 20 Jahre ohne Sieg. Zwei Chancen bleiben noch, beide "gegen das Team von den karibischen Inseln, die ich nicht aussprechen kann", so Roberto Cevoli, der vor seinem Debüt als Nationaltrainer steht.
Sportlich hat Torhüter Loris Karius schon länger keine Schlagzeilen mehr produziert. Und doch ist sein wahrscheinlicher Transfer zum FC Schalke 04 ein aufsehenerregendes Thema, was vor allem an seinem Privatleben liegt. Beim Zweitligisten wird er wohl meist mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen müssen.