Bayreuther Festspiele enden mit „Tannhäuser“
Frankfurter Rundschau
Die aktuelle Saison bedeutete eine kleine Zeitenwende für die Bayreuther Festspiele: Das traditionell notorisch überbuchte Opernspektakel machte Schlagzeilen, weil es nicht ausverkauft war.
Bayreuth - Auf dem Grünen Hügel von Bayreuth gehen an diesem Montag (28.08.) die Richard-Wagner-Festspiele zu Ende. Den Schlusspunkt setzt die gefeierte, bunte „Tannhäuser“-Inszenierung von Regisseur Tobias Kratzer mit Dirigentin Natalie Stutzmann am Pult und Klaus Florian Vogt in der Titelrolle.
Der Tenor hatte sie kurz vor Festspielbeginn von Stephen Gould übernommen, der krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt hatte - und am Wochenende überraschend seinen kompletten Abschied von der Bühne bekannt gab.
Die Festspiele hatten in diesem Jahr ungewöhnliche Schlagzeilen gemacht, weil es für das traditionell eigentlich immer ausverkaufte Opernspektakel kurz vor Beginn und sogar auch währenddessen noch Karten gab. Mit gewisser Spannung wird darum auch die diesjährige Bilanz der Festspielleitung erwartet.
„Der Mythos Bayreuth lebt“, sagte Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) der Deutschen Presse-Agentur zum Abschluss der Festspiele. Das Konzept habe in diesem Jahr gestimmt. Blume sprach von einem „großen Interesse des Publikums“ und „großartigen künstlerischen Leistungen“.
Damit meinte er „zum Beispiel 'Parsifal' unter dem Dirigenten Pablo Heras-Casado oder das 'Tannhäuser'-Debüt der Dirigentin Natalie Stutzmann“. Er begrüße auch „die weitere Öffnung der Festspiele mit Open Airs, Kinderopern und weiteren Angeboten“, sagte der Minister. „Mir gefällt die Idee, Wagner für alle anzubieten. Kulturelle Bildung muss mitgedacht werden.“