Bayerns Machtdemonstration lässt Liga leiden
n-tv
Robert Lewandowski ist weg, die Liga wird endlich spannend. So die Hoffnungen vieler Fußball-Fans für diese Bundesliga-Saison. Doch was haben sie sich getäuscht. Der FC Bayern ist schon wieder enteilt, die elfte Meisterschaft in Folge scheint nicht aufhaltbar. Die Konkurrenz ächzt.
Auf die jüngste Machtdemonstration des FC Bayern reagierte Simon Zoller mit ehrfürchtigem Staunen. Die Überlegenheit der Münchner bei der 0:7 (0:4)-Lehrstunde für sein Team schlug dem Angreifer des VfL Bochum mächtig aufs Gemüt. "Uns wurden nach allen Regeln der Kunst die Grenzen aufgezeigt, wir wurden komplett auseinandergeschraubt. So zerstört wurde ich noch nie", bekannte der 31-Jährige. Das Wehklagen des Routiniers passt zum Stimmungsbild in der Bundesliga. Angesichts des Startrekords der Bayern scheint die Konkurrenz zu kapitulieren - bereits nach dem dritten Spieltag.
Alle Hoffnungen vieler Fußball-Fans auf mehr Spannung im Titelkampf erweisen sich derzeit als Wunschdenken. Nie zuvor startete ein Team mit neun Punkten und der imposanten Tordifferenz von +14 in die ersten drei Partien. Selbst ein Perfektionist wie Julian Nagelsmann findet derzeit keinen Grund zur Klage. Mit großer Gelassenheit und seligem Lächeln verfolgte der Bayern-Coach die letzten Minuten der Partie an der Seitenlinie. "Wir setzen uns kein Limit", schwärmte er und verwies auf den gewachsenen Teamspirit: "Jeder gönnt jedem alles. Das war letztes Jahr nicht immer so. Das ist sehr angenehm."
Mit einer für die Konkurrenz beängstigenden Leichtigkeit nutzten die Münchner die Gunst der Stunde und setzten sich an der Tabellenspitze ab. Als "sehr souverän und sehr spektakulär" empfand Joshua Kimmich den Kantersieg. Ähnlich wie der Coach hat auch der Nationalspieler Fortschritte als Kollektiv ausgemacht: "Es macht momentan sehr viel Spaß, weil eine sehr gute Energie in der Truppe ist."