"Bande falscher Polizisten": Angeklagter packt aus
n-tv
Bielefeld (dpa/lnw) – Ein mutmaßliches Mitglied einer Bande falscher Polizisten hat vor dem Landgericht Bielefeld ein umfassendes Geständnis abgelegt und dabei auch Namen genannt. Bei den Genannten soll es sich um weitere Bandenmitglieder handeln. Beim Prozessauftakt am Dienstag sagte der 24-jährige Angeklagte aus, er sei die Verbindungsstelle zwischen den sogenannten Keilern und den Abholern gewesen.
Die "Keiler" hätten sich am Telefon gegenüber älteren Menschen als Polizisten ausgegeben und ihnen Angst vor einem angeblich bevorstehenden Verlust ihrer Wertsachen eingejagt. Die Abholer seien dann an der Haustür der Opfer aufgetaucht und hätten die Wertsachen in Empfang genommen.
Er habe die Abholer angewiesen, sobald die "Keiler" wieder ein Opfer so weit hatten, dass es Wertsachen herausgab. Ältere Menschen vorwiegend in Ostwestfalen-Lippe waren so um Bargeld und Schmuck gebracht worden. Bei seiner Einreise in die Niederlande war der Mann wegen eines Haftbefehls festgenommen worden.
Zehn Taten in Ostwestfalen-Lippe zwischen August 2022 und Januar 2023, bei denen überwiegend Opfer im Alter von über 80 Jahren dazu gedrängt wurden, Geld und Schmuck zu übergeben, wirft ihm die Anklage vor – der Gesamtwert der Beute beläuft sich auf etwa 300 000 Euro. Für den Prozess sind Termine bis in den Mai anberaumt.