Bahn und GDL vertagen sich
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Bahn und Lokführergewerkschaft haben zu Beginn der Tarifverhandlungen ihre jeweiligen Positionen ausgebreitet. Dadurch dürfte der Verhandlungsrahmen nach oben und unten abgesteckt sein. Beide Seiten wollen nun kommende Woche weiter Wege zu einem Kompromiss ausloten.
In den Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist die erste Runde erwartungsgemäß ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. Beide Seiten wollen kommende Woche die Gespräche fortsetzen. "Wir begrüßen, dass die Lokführergewerkschaft auf der Grundlage unseres Angebots weiterverhandeln will", erklärte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. "Damit ist ein klarer Rahmen gesetzt. Es muss nun um Lösungen für Mitarbeitende und Kunden gehen, und zwar am Verhandlungstisch." Am klaren Nein zu einer Arbeitszeitverkürzung habe sich aber nichts geändert. Bahn und GDL haben sich laut Bahn auf weitere Termine für Gespräche verständigt. Damit dürfte es vorerst keinen Streik geben. Die GDL äußerte sich zunächst nicht.
Die Bahn hatte am Morgen ein Angebot mit unter anderem elf Prozent mehr Lohn über rund 32 Monate vorgelegt. Es sieht ferner eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 2850 Euro vor. Die GDL-Forderung nach einer Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich lehnte Seiler für die Bahn ab. Dann müsse die Bahn 10.000 Mitarbeiter zusätzlich einstellen, was auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt nicht machbar sei.
Der bisherige Tarifvertrag mit der GDL ist Ende Oktober ausgelaufen, Warnstreiks sind also jederzeit möglich. GDL-Chef Claus Weselsky hatte bereits angedeutet, dass er eine Tarifrunde ohne Streiks für wenig wahrscheinlich hält. Die GDL verhandelt nach Angaben der Bahn für rund 10.000 Beschäftigte. Sie verlangt unter anderem 555 Euro monatlich mehr. Zudem soll die Arbeitszeit für Schichtarbeiter ohne Lohnkürzung auf 35 von 38 Stunden die Woche gesenkt werden. Außerdem wird einmalig die steuerfreie Inflationsprämie von 3000 Euro gefordert. Die Laufzeit soll zwölf Monate nicht übersteigen.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.