Autor Leonardo Padura: „Über Kuba liegt eine historische Müdigkeit“
Frankfurter Rundschau
Der Krimi-Autor Leonardo Padura über die Lage in seinem Land und seinen jüngsten politischen Roman.
Señor Padura, in Deutschland sind Sie zunächst über Ihre Kriminalromane und dann über Ihre historisch-politischen Bücher bekannt geworden, wie das über die Ermordung Leo Trotzkis in Mexiko. Ihr neues Buch ist nun ein politisches ….
Es ist ein Buch über die kubanische Diaspora, ein Roman über Freundschaften, das Dableiben, die Zugehörigkeit und auch über die „Cubanía“, das Gefühl der Menschen zu ihrem Land und zu ihren Wurzeln.
Das Buch spannt den Bogen vom Fall der Mauer in Berlin bis zum Besuch von US-Präsident Barack Obama 2016 in Kuba. Es geht um Menschen, die das Land verließen, aber sich nach dem Kuba sehnen, wie es früher war. Und es geht um Menschen, die geblieben sind, um auf Veränderungen zu hoffen. Ist es der große Roman des kubanischen Exils?
Ja, in gewisser Weise. Vor allem ist es aber ein Generationenroman. Ich habe versucht, eine Chronik über das Schicksal meiner Generation zu schreiben.
Der Roman umfasst daher ja sehr besondere Phasen der kubanischen Revolution. In diesen Jahren hat sich die Insel sehr verändert.