
"Ausdehnung des Krieges steht unmittelbar bevor"
n-tv
Die ARD-Talkshow Anne Will befasst sich am Sonntagabend erneut mit dem Krieg in der Ukraine, der sich immer mehr in Richtung NATO-Gebiet ausweitet. Der ukrainische Außenminister Kuleba bittet in der Sendung um weitere umfassende Unterstützung Deutschlands für sein Land.
Der Krieg in der Ukraine hat sich an diesem Wochenende auch auf den Westen des Landes ausgedehnt. Dabei wurde am Sonntag ein Truppenübungsplatz mit Raketen beschossen, der nur rund 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt liegt. Bei der Attacke wurden nach ukrainischen Angaben mindestens 35 Menschen getötet, es soll rund 134 Verletzte gegeben haben. Das russische Verteidigungsministerium sprach gar von bis zu 180 Toten. Dabei soll es sich angeblich um - so wörtlich - "ausländische Söldner" gehandelt haben. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht überprüfen.
Auch die Gäste der ARD-Talkshow Anne will beschäftigen sich am Sonntagabend erneut mit dem immer brutaler werdenden Krieg in der Ukraine. Dabei werden kurzzeitig zwei Spitzenpolitiker zugeschaltet, die die Diskussion der Gäste etwas in den Hintergrund treten lassen. Besonders der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sorgt mit einem Appell an Deutschland für Betroffenheit bei den Teilnehmern der Sendung.
"Dies ist ein Krieg, in dem es um die Existenz des ukrainischen Staates geht", sagt Kuleba in dem Gespräch mit Anne Will. Ähnlich wie Präsident Selenskyj wirkt er ruhig und gelassen, aber sehr selbstbewusst. Es gebe mittlerweile eine gewisse Dialogbereitschaft von Russlands Präsident Wladimir Putin, beschreibt Kuleba die aktuelle Situation. Putin erlebe unerwartete Verluste von Menschen und Kriegsmaterial. "Das drängt Putin dazu, seine Position zumindest ein wenig zu verändern." Dennoch setze die russische Armee ihre Kampagne in der Ukraine gnadenlos und brutal fort. "Wir opfern uns in diesem Krieg, denn wir wissen, dass unsere Zukunft auf dem Spiel steht", so Kuleba. Und weiter: "Eine Lösung kann nur auf der Grundlage des Respekts der Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine herbeigeführt werden."