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Aufpassen, bitte
Frankfurter Rundschau
Bis die neue Bundesregierung ins Amt kommt, sollte das politische Berlin mit einer Corona-Taskforce der drohenden Herbst- und Winterwelle begegnen
Das Coronavirus macht derzeit kaum Schlagzeilen. Die Bundestagswahl zieht einen Großteil der Aufmerksamkeit auf sich. Und die Kennzahlen, mit denen wir die Infektionslage messen, sind nach einem kurzen Anstieg zum Schulbeginn stabil. Können wir uns also beruhigt zurücklehnen?
Der Virologe Christian Drosten warnt davor. Bereits im Oktober sehe er eine Herbst- und Winterwelle. Das deckt sich leider genau mit langfristigen Prognosen des Robert-Koch-Instituts, die von einem beschleunigten Anstieg vom kommenden Monat an ausgehen und von einem Höhepunkt im Januar oder Februar.
Dass wir mit einer höheren Impfquote gegenhalten müssen, ist zwar keine Schlagzeile mehr wert, aber immer noch richtig. Doch leider stehen die Bedingungen derzeit schlecht, dafür laut und kreativ zu werben. Zur fehlenden Aufmerksamkeit für Corona kommt, dass die Politik derzeit mit sich selbst beschäftigt ist. Und vor Ort gilt die Kraft der Gesundheitsbehörden sogar eher dem Abbau der Impfzentren. Keine gute Entwicklung.