Apothekenkammer: Medikamentenknappheit hält an
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Apotheken in Rheinland-Pfalz sind weiterhin von den deutschlandweiten Engpässen bei der Versorgung mit Fiebersäften, Antibiotika oder auch Arzneistoffen zur Brustkrebsbehandlung betroffen. Das sagte der Präsident der Landesapothekenkammer, Peter Stahl, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Eltern müssen teilweise reihenweise Apotheken abklappern, um Säfte für ihre Kinder zu bekommen", so Stahl. Es bestehe seit Monaten ein großes Problem bei der Versorgung mit Amoxicillin, einem Standard-Antibiotikum.
"Wenn wir einen Wirkstoff in einer anderen Stärke haben, können wir manchmal umrechnen", sagte Stahl, der auch eine Apotheke in Neustadt an der Weinstraße führt. Je nach Dosierung könnten Tabletten geteilt oder mehrfach eingenommen werden. "Das funktioniert natürlich nur, wenn andere Größen überhaupt lieferbar sind." In vielen Fällen müsse Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin gehalten werden, ob auch ein anderer Wirkstoff helfen könne.
Grund für die Lieferschwierigkeiten sind laut Stahl die stark gesunkenen Preise für die "Altwirkstoffe mit Rabattverträgen". "Die Preisschrauben wurden über viele Jahre angedreht und jetzt sind sie halt überdreht." Für die Hersteller lohne es sich preislich nicht mehr, diese Produkte auf den Markt zu bringen. "Das System wurde über viele Jahre kontinuierlich an die Wand gefahren", sagte Stahl. Daran werde sich seiner Meinung nach auch nicht so bald etwas ändern.