
Althaus: "Weltverband zerstört Skispringen"
n-tv
Norwegen, Japan, Österreich und Deutschland - vier von zehn Mannschaften im Mixed-Wettbewerb des Skispringens ereilt eine Disqualifikation. In allen Fällen werden Frauen disqualifiziert, weil ihre Anzüge nicht den Regeln entsprechen. Katharina Althaus macht dem Weltverband schwere Vorwürfe.
Katharina Althaus weinte bittere Tränen der Verzweiflung, dann machte Deutschlands Olympia-Heldin ihrem grenzenlosen Zorn Luft. "Der Weltverband hat heute das Damen-Skispringen zerstört. Mit so einer Aktion machen die den Sport kaputt", sagte die Einzelzweite nach einem skandalösen Mixed-Wettkampf, in dem sie selbst disqualifiziert wurde. "Das heute war Kasperletheater", erklärte auch Männer-Bundestrainer Stefan Horngacher.
Weltmeister Deutschland war zuvor in einer Schanzen-Farce mit Disqualifikationen gegen fünf Athletinnen aus vier Nationen um die greifbar nahe Medaille bei der lang erwarteten Olympia-Premiere des gemischten Team-Wettkampfs gebracht worden. Entsprechend hoch schlugen die Emotionen. "Da ist irgendwas faul. Ich finde es eine bodenlose Frechheit", polterte Karl Geiger.
Das DSV-Quartett mit Althaus, Geiger, Constantin Schmid und Selina Freitag lag auf Medaillenkurs, als Althaus wegen eines nicht regelkonformen Anzugs bei der Kontrolle durch den Weltverband FIS disqualifiziert wurde. Nahezu unfassbar: Die Top-Nationen Norwegen, Japan und Österreich ereilte das gleiche Schicksal - Gold ging an praktisch konkurrenzlose Slowenen.

Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordisch-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband Fis vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren am vergangenen Samstag ermittelt.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.