Alte Handwerkskunst im Kommen: Handweberei im Wendland
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Lüchow (dpa/lni) - Auf dem Werkhof Kukate in Waddeweitz im Wendland wird die alte Technik der Handweberei noch unterrichtet und Meisterprüfungen abgenommen. Sechs bis sieben Dozentinnen wechseln sich ab, verantwortlich für die Ausbildung ist Inge Seelig, die den Hof betreibt und seit Jahren Obermeisterin der Innung Nord ist. Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind darin zusammengeschlossen. "Zu uns kommen viele für die Prüfung, auch aus Süddeutschland", berichtet die 76-Jährige.
Auf dem Hof in Kukate können die Teilnehmerinnen übernachten und müssen sich selbst versorgen. Neben der Praxis wird auch die Theorie der Bindungslehre unterrichtet - die Lehre von der Systematik der möglichen Verkreuzungen in Geweben. Die alte Technik sei unheimlich komplex, die fertigen Werke stünden für Qualität. "Ich glaube auch, dass die industriell gefertigten Stücke ermüden", sagt Seelig. Nicht alle Kursteilnehmerinnen - es sind fast alles Frauen - wollen das Handwerk beruflich nutzen. Manche kommen auch nur für einige Tage, weil sie den alten Webstuhl der Tante geerbt haben.