![Als der BVB den Kampf ums Überleben dramatisch gewann](https://bilder4.n-tv.de/img/incoming/crop25269499/3621325957-cImg_16_9-w1200/imago0001881936h.jpg)
Als der BVB den Kampf ums Überleben dramatisch gewann
n-tv
Es waren dramatische Stunden für alle Fans des BVB im Frühjahr 2005, als die Borussia ganz kurz vor der Insolvenz stand. Damals redete man in Dortmund bereits über einen Neuanfang in der Kreisliga. Nun schildert ein Buch den Tag, als Rauball und Watzke den BVB retteten.
"Einen solchen Tag wie den heutigen möchte ich nie wieder erleben. Es war mit das Schwerste, was ich je durchgemacht habe", lässt der Autor Jan Philipp "Pini" Platenius des frisch erschienenen Buchs "Als der BVB pleite war und wir die Gelbe Wand wurden" noch einmal in der Erinnerung den damaligen Präsidenten Dr. Reinhard Rauball sagen. Und Platenius fährt fort: "Damit sprach er aus, wie es mir und tausenden anderen Fans, obwohl gar nicht aktiv involviert, ging."
"Pini", wie er bis heute nicht nur von seinen Freunden genannt wird, ist ein Ultra der ersten Stunde. Einer der jungen Allesfahrer, die Anfang der 2000er langsam die Macht in den deutschen Stadien für sich eroberten. 20 Jahre später beginnt Platenius sein Buch über die so ereignisreiche wie dramatische Saison 2004/05 mit Erinnerungen an damalige Helden und Vorbilder. Zwei von ihnen waren Jan Hippler und Rambo: "Ihre Zaunfahnen 'Datteln' und 'Ruhrpott Rambos' hingen überall und in ihren Fanzines 'Bierstadt Kurier' und 'Suff olé' schilderten sie ihre Reisen." Es sind Blicke auf eine Fankultur einer längst vergangenen Zeit. So auch Pinis Erinnerungen an ein Trainingslager des BVB zwei Jahre zuvor, als die Borussia "das Spiel gegen Kocaeli Birlik SK im Aqua-Nova-Cup 1:0" gewann. Was für Namen!
Platenius' Buch ist auch ein Blick in das Innerste der bis heute viel diskutierten und immer noch umstrittenen Ultra-Kultur. Damals war auch für die meist sehr jungen Fans der ersten Ultra-Generation in Deutschland noch alles frisch und neu. Und es passierten Dinge, die einen im Rückblick irritiert schmunzeln lassen: "Bei dem Spiel in Braunschweig 2004 waren wir mit etwa 130 Leuten vor Ort. Minus zwei Wolfsburger, die mitsamt ihrer Fahne aus dem Gästeblock gebeten wurden. Zwei Wolfsburger, die in einem BVB-Block in ihren Vereinsklamotten auftauchen und dann auch noch ihre Fahne aufhängen - eine Geschichte, die nur aus einer anderen Zeit stammen kann und heute völlig undenkbar ist."
![](/newspic/picid-2921044-20250213092906.jpg)
Es gibt Fußball-Spiele, die geraten nach wenigen Sekunden in Vergessenheit. Die Fußball-Flut der Moderne spült sie einfach fort in das Meer aus Daten. Dann gibt es Spiele, die niemand vergisst. Weil etwas passiert, was nie mehr wiederkommen wird. Das Spiel zwischen Everton und Liverpool ist so eine Partie.