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Alarm auf ISS – Russischer Satelliten-Abschuss verursacht tausende Teile Weltraumschrott
Frankfurter Rundschau
Ein russischer Anti-Satelliten-Test verursacht tausende Teile Weltraumschrott – der bedroht die Internationale Raumstation ISS.
Ausnahmesituation für die Astronaut:innen an Bord der Internationalen Raumstation ISS: Weil Weltraumschrott in der Umlaufbahn der Raumstation auftauchte, mussten die Raumfahrer:innen – unter ihnen der Deutsche Matthias Maurer – sich am Montag (15.11.2021) in ihre Raumkapseln zurückziehen, um die ISS im Notfall schnell verlassen zu können. Es ist ein Routinefall, der jedoch eher selten vorkommt. Doch dieses Mal ist die Situation anders als zumeist: Es handelt sich nicht um ein Stück Weltraumschrott, sondern offenbar um eine ganze „Wolke“ von Teilchen, die der ISS gefährlich werden können.
Wie das Außenministerium der USA im Laufe des Montags mitteilte, geht man davon aus, dass Russland bei einem sogenannten „Anti-Satelliten-Test“ (ASAT) mit einer bodengestützten Rakete einen alten russischen Satelliten zerstört hat. Dabei seien tausende Bruchstücke entstanden, die sich im Erdorbit verbreitet hätten. Mindestens 1500 nachverfolgbare Schrotteile seien bei diesem Ereignis entstanden, dazu kämen „viele tausend kleinere Teile, die nicht verfolgt werden können“, so Ned Price, ein Sprecher des US-Außenministeriums.
„Dieser Test wird das Risiko für Astronauten und Kosmonauten auf der Internationalen Raumstation deutlich erhöhen und auch für andere menschliche Raumfahrtaktivitäten“, erklärte Price gegenüber Journalisten. Das „gefährliche und unverantwortliche Verhalten“ Russlands setze die langfristige Nachhaltigkeit des Weltraums aufs Spiel und zeige deutlich, „dass Russlands Behauptungen, sich der Bewaffnung des Weltraums zu widersetzen, unaufrichtig und heuchlerisch sind“, so Price weiter.