
AfD fällt auf fingierten Dienstleister herein
n-tv
Die AfD ist offensichtlich auf einen fingierten Verteilservice für Wahlkampfmaterial hereingefallen. Millionen Flyer und Broschüren der Partei sind deshalb vor der Bundestagswahl nicht an Haushalte verteilt worden. Ein Künstlerkollektiv bekennt sich nun zu der Aktion.
Wer in den Wochen vor der Bundestagswahl seinen Briefkasten geöffnet hat, fand des Öfteren auch mal einen Flyer mit Wahlwerbung der verschiedenen Parteien darin. Beim Verteilen des Materials der AfD scheint das allerdings nicht ganz so gut funktioniert zu haben. Mehr als fünf Millionen Zettel mit Wahlwerbung der AfD sollen offenbar nicht verteilt worden sein. Wie die Partei mitteilte, hatte ein Verteilerservice angeboten, die Werbung vor der Bundestagswahl an Haushalte zu verteilen - zu äußerst günstigen Konditionen. Dort kamen die Zettel jedoch nie an, denn wie sich jetzt herausgestellt hat, existierte dieser Dienstleister überhaupt nicht.
Hinter der Aktion steht das Künstlerkollektiv "Zentrum für politische Schönheit" (ZPS), das bereits in der Vergangenheit für Aufsehen sorgte, als es in der Nähe des Hauses des umstrittenen AfD-Politikers Björn Höcke ein Holocaust-Mahnmal errichtete. In diesem Fall wurde mit hohem Aufwand der Dienstleister "Flyerservice Hahn" gegründet. Auffällig allerdings: Zu dem Unternehmen gab es weder eine Geschäftsadresse noch einen Handelsregistereintrag oder eine Steuernummer.