„Bekomme Zustände, wenn ich das sehe“: Heynckes fällt vernichtendes EM-Urteil über Jogi Löw
Frankfurter Rundschau
Im Rückblick auf die EM 2021 nimmt Jupp Heynckes kein Blatt vor den Mund. Deutschland sei „zu Recht ausgeschieden“. Insbesondere mit Jogi Löw geht er hart ins Gericht.
München – Die „Geldgier der UEFA“, fehlende „Leidenschaft, Besessenheit und Emotion“ der deutschen Mannschaft und eine wenig zukunftsfähige Nachwuchsarbeit im DFB: Ex-Trainer Jupp Heynckes spart nach dem spannenden EM-Finale zwischen England und Italien im Wembley-Stadion nicht an Kritik an vielen Akteuren der Fußball-EM 2021. Auch der scheidende deutsche Nationaltrainer Jogi Löw kommt in der Beurteilung der Trainerlegende nicht allzu gut weg. In einem Interview mit dem Fußball-Magazin kicker betonte der 76-Jährige, dass viele andere Teams, darunter Italien, England, Spanien und Dänemark, exzellent vorbereitet gewesen wären. „Das habe ich bei der deutschen Mannschaft vermisst“. Für eine Integration der reaktivierten Nationalmannschafts-Größen Thomas Müller und Mats Hummels „hätte man mehrere Vorbereitungsspiele zur optimalen Integration gebraucht, also schon die März-Partien“, kritisierte Heynckes die fehlende Vorbereitungsarbeit Löws und betonte, dass alle Teams unter Corona gelitten – und dennoch vieles besser gemacht – hätten. Die deutsche Nationalmannschaft, provozierte Heynckes im Interview, sei im Achtelfinale „zu Recht ausgeschieden“: „Diesen außergewöhnlichen Mannschaftsgeist, der 2014 in Brasilien herrschte, habe ich vermisst, diesen Zusammenhalt, diese gegenseitige Unterstützung, dass alle mitfieberten“. Außer im Spiel gegen Portugal habe die Mannschaft „keine Leidenschaft, Besessenheit und Emotion“ gezeigt: „So kannst du in einem Turnier nicht erfolgreich sein“. Auch die vielen wechselnden System-Entscheidungen Löws beobachtete Heynckes mit großer Skepsis: „Ich bekomme Zustände, wenn ich das sehe“.More Related News