„Babycaust“: Abtreibungsgegner:innen ziehen durch Berlin – mit NS-Vergleichen
Frankfurter Rundschau
Die Abtreibungs-Demo „Marsch für das Leben“ findet jährlich in Berlin statt. Am Wochenende fallen Teilnehmende mit nationalsozialistischen Verglichen auf.
Berlin – Tausende Menschen haben am Samstag (18.09.2021) in Berlin für und gegen Abtreibungen demonstriert. Die Teilnehmerzahlen bei dem jährlichen „Marsch für das Leben“ im Zentrum der Bundeshauptstadt lagen am Nachmittag im oberen vierstelligen Bereich, wie ein Polizeisprecher sagte.
Den Angaben zufolge kam es zu keinen Übergriffen zwischen den verschiedenen Lagern. Jörg Reichel, ein Vertreter der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion, berichtete auf Twitter von einem Angriff auf einen Pressevertreter. Der Mann sei durch zwei Teilnehmer bedrängt worden, dann habe es einen Schlag gegen die Kamera gegeben. Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur konnte der Übergriff von der Polizei allerdings nicht bestätigt werden.
Zum „Marsch für das Leben“ hatte unter anderem die Deutsche Bischofskonferenz aufgerufen. Sie kritisierte das EU-Parlament dafür, den Zugang zu Abtreibungen als Menschenrecht bezeichnet zu haben. An Gegenprotesten des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung nahmen nach eigenen Angaben rund 3000 Menschen teil. Die Polizei sprach von einer „unteren vierstelligen Zahl“. Das queerfeministische Bündnis „What the Fuck“ hatte bereits für Freitagabend (17.09.2021) in Berlin zu einer Protestkundgebung aufgerufen.