
Ämter prüfen deutlich öfter mögliche Kindeswohlgefährdungen
n-tv
Fürth (dpa/lby) - Die Jugendämter in Bayern haben im vergangenen Jahr deutlich häufiger eine mögliche Kindeswohlgefährdung geprüft als im Vorjahr. Die Zahl der sogenannten Gefährdungseinschätzungen stieg um acht Prozent auf 21.102, wie das Statistische Landesamt in Fürth am Mittwoch mitteilte. Bei fast zwei Dritteln der rund 21.100 Fälle wurden eine Kindeswohlgefährdung oder ein Hilfebedarf festgestellt.
In 3238 Fällen lag eine akute, in 2760 Fällen eine latente Kindeswohlgefährdung vor. Rund 7500 Mal wurde Hilfebedarf festgestellt. Betroffen waren 10.810 Jungen und 10.292 Mädchen.
Die Meldungen an die Jugendämter erfolgten in den häufigsten Fällen durch Polizei, Gericht oder Staatsanwaltschaft (6130), gefolgt von den Schulen (2102). 2067 Fälle wurden von Bekannten beziehungsweise Nachbarn gemeldet, fast alle davon anonym.
"Laut Deutscher Kinderhilfe ist eine Kindeswohlgefährdung innerhalb der Familie in vielen Fällen schlicht extremer Überforderung und Überlastung geschuldet", kommentierte die Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Katharina Schulze. "Wir haben zwar zahlreiche Anlaufstellen für Familien in Bayern, das System ist jedoch viel zu undurchsichtig und komplex geworden. Anstatt Hilfen aus einer Hand zu erhalten, werden Familien leider oft von Beratungsstelle zu Beratungsstelle weitergereicht."

Das BSW scheitert knapp am Einzug in den Bundestag. Die Partei macht mehrere Zählfehler geltend und klagt in Karlsruhe. Die Bundesverfassungsrichter weisen die Anträge allesamt ab. Im Kern urteilt es, dass das Wahlprüfungsverfahren nicht angetastet wird. Dies sieht rechtliche Schritte zu einem späteren Zeitpunkt vor.

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