Zwischen Schlager und Punkrock
n-tv
Mit großen Zielen gingen die Grünen in den Wahlkampf - erstmals wollten sie das Kanzleramt erobern. Doch die Mission scheitert. Die Partei drängt in die Mitte, aber ist sie dort schon angekommen?
Als Grünen-Mitglied hat man es auch nicht leicht. Wie soll man sich fühlen? Freuen über das beste Ergebnis bei einer Bundestagswahl überhaupt? Oder sich ärgern, dass es doch nur knapp 15 Prozent wurden? Als Annalena Baerbock und Robert Habeck am Sonntagabend gegen 18.45 Uhr die Bühne der Columbiahalle in Berlin-Kreuzberg betreten, ist dieses Gefühlsgemisch zu spüren. "Wir wollten mehr", sagt Baerbock. "Das haben wir nicht erreicht - auch aufgrund eigener Fehler zu Beginn des Wahlkampfs. Auch von mir."
Gemessen am Jubel der zwei- bis dreihundert Grünen-Mitglieder ist aber alles bestens: Baerbock und Habeck bekommen lauten Applaus und Gejohle. Und Habeck sagt auf der Bühne: "Es ist eine Speerspitzenaufgabe gewesen, erste Kanzlerkandidatin der Grünen zu sein. Du hast es gestanden, eine Kämpferin, ein Löwenherz, Annalena Baerbock!" Die beiden Parteivorsitzenden demonstrieren Einigkeit, für die Mitglieder und die zahlreichen Kameras, die auf der Galerie aufgebaut sind, die den Zuschauerraum umgibt.