
Zwischen Offensivspektakel und Abwehrschlacht
Die Welt
Bei der Weltmeisterschaft warten große Duelle. Das Viertelfinale der WM in Katar vereint das Who’s who des Weltfußballs auf sich – mit einer großen Ausnahme. Derweil reibt sich Fifa-Präsident Gianni Infantino die Hände.
In Deutschland ist Abdelhamid Sabiri immer etwas unter dem Radar dahergeflogen. Für den 1. FC Nürnberg und den SC Paderborn hat er insgesamt 33 Spiele in der Ersten oder Zweiten Liga bestritten, aber der große Durchbruch ist ihm verwehrt geblieben. Vor zwei Jahren hat er sich dann Ascoli Calcio angeschlossen, seit dem Januar ist er für Sampdoria Genua aktiv. Man darf also getrost behaupten, dass der Mann die ganz große Fußballbühne noch nicht vollständig betreten hat. Und dann positioniert sich dieser Abdelhamid Sabiri, 26 Jahre alt, als erster Schütze für sein Team im Elfmeterschießen gegen Spanien. Ein kleines Wagnis für ihn und sein Heimatland, das er mit drei Jahren zusammen mit seiner Familie verlassen hat.
Der Mittelfeldspieler bleibt cool, trifft unten rechts und legt so den Grundstein für einen der größten Coups bei dieser Weltmeisterschaft: den 3:0-Sieg über den Titelträger von 2010 und Mitfavoriten auf den Titelgewinn, den erstmaligen Viertelfinaleinzug der Marokkaner bei einer WM überhaupt – und die Aussicht, dass dieser Traum noch weitergehen könnte. „Für uns Spieler ist das der glücklichste Tag in unserem Leben. Denn es ist nicht einfach, dorthin zu kommen, wo wir jetzt hingekommen sind. Deshalb haben wir das auch verdient“, sagt Sabiri später.