"Zweitplatzierte können Regierung bilden"
n-tv
Kurz vor der Bundestagswahl liegt die Union in Umfragen hinter der SPD. Doch auch als zweitplatzierte Partei könne man eine Regierung anführen, findet zumindest CDU-Vize Bouffier. Die Diskussion, ob nur der Erstplatzierte die "moralische Legitimation" für die Kanzlerschaft hat, findet er albern.
CDU-Vize Volker Bouffier hält es für durchaus denkbar, dass die Union nach der Bundestagswahl eine Regierung unter ihrer Führung auslotet, auch wenn die SPD stärkste Kraft wird. "Selbstverständlich können auch zweitplatzierte Parteien versuchen, eine Regierung zu bilden", sagte er der "Welt". "Ich finde es albern, dass nun darüber diskutiert wird, ob nur der Erstplatzierte die moralische Legitimation hat, den Kanzler zu stellen."
Es komme nur darauf an, wer die meisten hinter sich bringe, sagte der hessische Ministerpräsident weiter. Er erwarte, dass es nach dem Wahltag "längere Zeit ziemlich unübersichtlich" sein werde. "Man wird sondieren müssen, wer mit wem eine stabile Regierung bilden kann. In so einer Situation werden sich die Stärken Armin Laschets als Politiker, der zusammenführen kann, erst richtig zeigen", sagte Bouffier über den Unions-Kanzlerkandidaten und CDU-Chef.