Zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft
ZDF
Nach Schüssen auf zwei Polizisten sitzen zwei Tatverdächtige in U-Haft. Die Ermittler gehen von einer Gemeinschaftstat aus.
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in der Pfalz hat ein Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen die 32 und 38 Jahre alten Tatverdächtigen erlassen. Die Ermittler gehen davon aus, dass jeder der beiden Schüsse abgefeuert hat. Es seien eine Schrotflinte und ein Jagdgewehr sichergestellt worden, teilten die Beamten auf einer Pressekonferenz in Kaiserslautern mit.
Das Motiv für die Schüsse war den Erkenntnissen zufolge, Wilderei zu vertuschen. Oberstaatsanwalt Stefan Orthen aus Kaiserslautern sagte:
Kriminaldirektor Frank Gautsche teilte mit, dass die Männer nicht rechtskräftig vorbestraft sind. Der 38-Jährige sei der Polizei aber früher bereits wegen Jagdwilderei und Verkehrsunfallflucht aufgefallen.
Der 32-Jährige war der Polizei wegen Betrugsdelikten bekannt und räumte laut Orthen die Wilderei nach der Festnahme ein, bestritt aber, selbst geschossen zu haben. Der 38-Jährige machte von seinem Schweigerecht Gebrauch. Bislang lägen keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat oder Verbindungen der Verdächtigen in die sogenannte Reichsbürgerszene vor.
Zum Tathergang sagte Oberstaatsanwalt Orthen, dass die beiden Männer am frühen Montagmorgen mit einem Kastenwagen offenbar wildern wollten und auch tote Tiere auf der Ladefläche hatten. Dabei seien sie in die Verkehrskontrolle an einer Kreisstraße in der Pfalz in der Nähe der Kreisstadt Kusel geraten. Die Beamten waren den Angaben zufolge uniformiert in einem Zivilfahrzeug unterwegs, das üblicherweise nicht für Verkehrskontrollen eingesetzt wird. Sie meldeten die Wildtiere per Funk und wollten die Personen kontrollieren.
Die 24 Jahre alte Polizistin sei mit einem Schuss in den Kopf getötet worden. Der 29 Jahre alte Oberkommissar soll mit vier Schüssen getroffen worden sein, davon einer in den Kopf. Er selbst habe 14 Mal geschossen, nach bisherigen Erkenntnissen sei aber keiner der beiden Verdächtigen getroffen worden. Die 24-jährige Polizeianwärterin sei arglos gewesen, sie habe womöglich eine Taschenlampe und die Papiere in der Hand gehalten und nicht geschossen, so die Ermittler.
Erschüttert zeigte sich der Leitende Oberstaatsanwalt Gehring: