Zverev entschuldigt sich unter Tränen für Debakel von München
ProSieben
Alexander Zverev zeigt «bodenloses» Tennis in München. Nach dem frühen Aus kämpft er mit seinen Emotionen - und entschuldigt sich. Für den Hamburger ist es der nächste Rückschlag auf seiner Mission Nummer 1.
Mit Tränen in den Augen ging Alexander Zverev hart mit sich ins Gericht. Als «bodenlos» bezeichnete er seine Leistung beim Turnier in München. «Es tut mir leid. Es tut mir leid für die Zuschauer, es tut mir leid für das Turnier», begann er die Pressekonferenz nach seinem enttäuschenden Achtelfinal-Aus gegen den dänischen Teenager Holger Rune am Mittwoch. Der deutsche Olympiasieger war beim deutlichen 3:6, 2:6 chancenlos. Das Match bezeichnete er als «das schlechteste» in den letzten Jahren.
Die Schuld für den herben Rückschlag auf dem Weg zu seinem großen Ziel Nummer 1 trug alleine der Hamburger. «Das ist nicht die Schuld von meinem Fitnesstrainer. Es ist nicht die Schuld von meinem Physio. Wenn man jetzt eine Ausrede findet, ist man nicht der schlauste Mensch auf der Welt», sagte Zverev niedergeschlagen. Die Mission München-Triple scheiterte, bevor sie richtig begann. Entschuldigend winkte Zverev bei seinem Gang vom Center Court dem Publikum zu.
Nach einem titellosen Start in die Saison war der Davis-Cup-Spieler mit großen Ambitionen in die bayerische Landeshauptstadt gereist. Statt seinem dritten Siegerauto gab es die nächste Enttäuschung. «Ich war unglaublich nervös heute vor dem Match. Das erste Mal in Deutschland vor Publikum seit Jahren», berichtete Zverev. Rund einen Monat hat er noch, um bis zum Start der French Open seine Form zu finden.
In München spielte Zverev von Beginn an ungewohnt fehlerhaft und gab sofort sein erstes Aufschlagspiel ab. «Ich habe heute ohne Vorhand gespielt. Ich hätte heute im Hauptfeld gegen jeden Einzelnen verloren», sagte Zverev ratlos und geknickt. Vor allem Runes Stoppbälle bereiteten dem 1,98 Meter großen Deutschen erhebliche Probleme. Zverev haderte auf dem nahezu vollbesetzten Center Court in München lautstark und fluchte in Richtung seiner Box.
Wer von den vielen deutschen Fans am Aumeisterweg auf eine Wende in Satz zwei gehofft hatte, wurde schnell enttäuscht. Eine Vorhand im Netz, eine Rückhand im Aus und ein Volley irgendwo in der Werbebande - Zverev wirkte bei einem seiner Lieblingsturniere völlig verunsichert und ideenlos. Nach etwas mehr als 90 Minuten nutzte die Nummer 70 aus Dänemark den zweiten Matchball. Für Rune war es der erste Karriere-Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler. «Ich habe wirklich mein Bestes gegeben, auch wenn man das nicht auf dem Platz gesehen hat», erklärte Zverev.