Zunge verschluckt! Das müssen Sie jetzt tun
RTL
Schock in der österreichischen Fußball-Liga: Bei einem Zusammenprall wird Austria-Profi Georg Teigl ohnmächtig, droht seine Zunge zu verschlucken.
Schock beim Sport! Knallen zwei Spieler im Eifer des Gefechtes zusammen, kann es zu Bewusstlosigkeit kommen. So wie jetzt in der österreichischen Fußball-Liga bei Austria-Profi Georg Teigl. In der Folge erschlaffen die Muskeln - unter ihnen auch der Zungenmuskel. Wird nicht beherzt eingegriffen, besteht Lebensgefahr. So handeln Sie im Notfall richtig.
Schock kurz vor dem Ende einer Fußball-Partie in Österreich. Austria-Profi Georg Teigl kassiert ein Knie an den Kopf, fällt bewusstlos auf den Rasen. Gefährlich wird das vor allem, weil er seine Zunge verschluckt. Zum Glück reagiert Wolfsberger-Verteidiger Luka Lochoshvili: Mit seinen Fingern packt er in den Mund von Teigl und zieht die Zunge nach vorne. Dabei ist das gar nicht nötig! Der Spieler habe "seine Zunge verschluckt", heißt es dann im Nachhinein meistens - dabei ist das nicht korrekt. Richtig ist: Die Zunge hat den oberen Atemweg blockiert.
Lese-Tipp: Wenn Papa und Mama in Not sind - wie Sie Ihre Kinder auf den Ernstfall vorbereiten
Der Grund: Der Zungenmuskel hat durch Bewusstlosigkeit oder Lähmung seinen Tonus verloren, die Muskeln erschlaffen. "Der Zungenmuskel ist sehr groß und wird weiter durchblutet, kann dadurch anschwellen", erklärt Notfallsanitäter Dr. Michael Neugebauer auf RTL-Anfrage. "Der Zungengrund kann dann zurückrutschen und die Atemwege verlegen." Diese Verlegung ist das große Problem: Ein schneller Erstickungstod droht. Statt aber hektisch die Zunge herauszuziehen oder den Spieler beziehungsweise Betroffenen aufzurichten, helfen in ein paar Schritten einfache Maßnahmen.
Lese-Tipp: Wo Notfallkontakte wirklich hingehören
Denn sie müssen dem Betroffenen nicht in den Mund fassen, um das akute Problem zu lösen. Das sogenannte Kopfüberstrecken rettet schnell und effektiv. Eine Hand wird an die Stirn und die andere Hand wird an das Kinn gelegt, dann den Kopf vorsichtig weg vom Körper in Richtung des Nackens überstrecken, klärt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) in einer Broschüre auf.
Ist der Kopf überstreckt, sollte die Atmung zehn Sekunden lang durch Hören und Fühlen überprüft werden. "Hat man einen Bewusstlosen mit Atmung, sollte der in die stabile Seitenlage gebracht werden", erklärt Neugebauer uns. "In der stabilen Seitenlage soll der Kopf auch wieder überstreckt werden, damit die Atemwege gesichert sind." So können zudem Flüssigkeiten wie Speichel, Erbrochenes oder Blut aus dem Mund abfließen.
Hat der Betroffene keine Atmung, gilt es sofort Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. Wie die funktionieren gehen, lernen Sie hier oder noch besser in Erste-Hilfe-Kursen. Denn wenn sich Ersthilfe-Profi Neugebauer etwas wünschen dürfte, dann dass möglichst viele Menschen einen solchen Kurs machen. Im Internet finden Sie auch in Ihrer Nähe zahlreiche Anbieter.