Zunächst überschaubares Interesse an G7-Großdemo in München
ProSieben
Einen Tag vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau versammeln sich eine Reihe von Organisationen zum Protest in München. Doch zu Beginn der Kundgebung ist das Interesse deutlich geringer als erwartet.
Die Großdemonstration zum G7-Gipfel in München ist am Samstag zunächst nur auf verhaltenes Interesse gestoßen. Nach Schätzungen von Beobachtern hatte sich zu Beginn der Veranstaltung maximal eine niedrige vierstellige Zahl an Teilnehmern auf der Theresienwiese versammelt. Es wurde allerdings mit noch weiterem Zulauf von Teilnehmern gerechnet. Von der Polizei gab es zunächst noch keine offizielle Schätzung. Auch die Organisatoren sagten zunächst nichts zur Teilnehmerzahl.
Die Polizei hatte erklärt, auch wegen des guten Wetters mit regem Zulauf zu der Protestveranstaltung zu rechnen. Die Demo fand einen Tag vor Beginn des Gipfels in Elmau statt. Im Vorfeld war die Zahl der Teilnehmer auf mindestens 20 000 geschätzt worden. Laut Münchner Polizei gab es bis kurz vor Beginn der Kundgebung keinerlei berichtenswerte Vorfälle.
Zur Demonstration in München haben 15 globalisierungskritische Verbände von Attac bis zur Umweltorganisation WWF aufgerufen. Die Kundgebung hat vier Schwerpunkte: den Ausstieg aus fossilen Energien, den Erhalt von Tier- und Pflanzenvielfalt, die soziale Gerechtigkeit auf dem Planeten und die Bekämpfung des Hungers. "Klimakrise, Artensterben, Ungleichheit: Die G7-Staaten tragen Verantwortung dafür, dass sich die weltweiten sozialen und ökologischen Krisen immer dramatischer zuspitzen. Schluss damit. Gerecht geht anders", heißt es im Aufruf zur Teilnahme.
"Wir erwarten, dass es eine friedliche, eine bunte und eine schöne Demonstration wird", hatte der Anmelder der Kundgebung, Uwe Hiksch von den Naturfreunden, betont. Beteiligt sind unter anderem auch der auf Online-Kampagnen spezialisierte Verband Campact, Greenpeace, der Bund für Umwelt und Naturschutz, Misereor und Brot für die Welt. Der Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, betonte ebenfalls, der Protest in München müsse gewaltfrei sein. "Für uns ist das die klare Grenze", sagte Kaiser der "Passauer Neuen Presse" (Samstagausgabe).
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) rief die Kritiker des G7-Gipfels zur Gewaltfreiheit auf. "Ich erwarte von allen Demonstranten, dass sie friedlich protestieren, niemanden verletzen und keine Autos oder Geschäfte zerstören", sagte Faeser dem Nachrichtenportal t-online. Am meisten Sorgen machten ihr Gruppen aus der linksextremistischen Szene.