Zu wenige Schöffen-Bewerbungen: Bessere Bedingungen angeregt
n-tv
Niedrige Bewerberzahlen für Schöffen-Posten sorgen für Bedenken - und führen zu einer Frage: Wie kann die Attraktivität dieses wichtigen Amtes gestärkt werden? Dabei geht es auch um Diversität und Verfassungstreue.
Rostock (dpa/mv) - Der Vorstand der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) spricht sich für eine Überprüfung und gegebenenfalls Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Laienrichter aus. "Ich habe verstärkt die Rückmeldung bekommen, gerade aus dem Justizwesen, dass man sich Sorgen macht, dass in der Zukunft immer weniger Menschen bereit sind, diese Funktion zu übernehmen", sagte Stiftungsvorstand Jan Holze der Deutschen Presse-Agentur anlässlich einer Konferenz zu dem Thema am Freitag in Rostock.
"Die Bewerberzahlen sind unter denen, die man erwartet hat." Für die künftige Schöffinnen- und Schöffen-Amtsperiode von 2024 bis Ende 2028 sind in diesem Jahr die Bewerbungen erfolgt. Laut Holze geht es bundesweit um etwa 60.000 Stellen.
Bei der letzten Wahl 2018 seien 120.000 Bewerbungen eingegangen, allerdings regional höchst unterschiedlich verteilt mit eher weniger Bewerbungen auf dem Land. Das habe dazu geführt, dass jeder fünfte Laienrichter nicht freiwillig sein Amt übernommen habe, sondern verpflichtet werden musste, weil Bewerber fehlten.