
Zu spät geimpft: Impfskeptischer Olympiasieger stirbt an Covid-19
Frankfurter Rundschau
Szilveszter Csollány fiel immer wieder mit kritischen Äußerungen über Corona-Impfungen auf. Jetzt ist der Turn-Olympiasieger an den Folgen der Erkrankung gestorben.
Budapest – Der ungarische Turn-Olympiasieger Szilveszter Csollány ist an den Folgen einer Corona-Infektion* gestorben. Der 51-jährige Sportler starb nach Angaben der Behörden am Montag (24.01.2022) in einem Budapester Krankenhaus. Csollány hatte sich im November 2021 mit dem Coronavirus infiziert.
Szilveszter Csollánys Zustand verschlechtere sich Anfang Dezember 2021, sodass der ehemalige ungarische Turner in ein Krankenhaus in Budapest eingeliefert werden musste. Dort kam er auf die Intensivstation und war an eine künstliche Lunge angeschlossen.
Im Sommer 2021 machte Csollány mit impfskeptischen Äußerungen in den sozialen Medien auf sich aufmerksam. Mittlerweile wurden die Einträge auf seiner Facebookseite jedoch gelöscht. Der ehemalige Turner hatte sich jedoch nach Angaben von ihm nahestehenden Ärzten schließlich doch mit dem Corona-Impfstoff* von Johnson & Johnson* impfen lassen. Ansonsten hätte der laut der ungarischen Zeitung Blikk nicht als Trainer arbeiten können. Der Zeitpunkt der Impfung soll jedoch kurz vor seiner Ansteckung mit dem Coronavirus gelegen haben, sodass die Impfung noch nicht ihre volle Wirkung entfalten konnte.
Ungarns Olympisches Komitee reagierte mit „tiefer Trauer“ auf den Tod des ehemaligen Olympiasiegers. „Leb wohl, Champion“, würdigte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban Szilveszter Csollány auf Facebook.
Szilveszter Csollány wurde bei den Olympischen Spielen in Sydney im Jahr 2000 Olympiasieger an den Ringen, nachdem er 1996 in Atlanta die Silbermedaille gewonnen hatte. 2002 krönte sich der Ungar im heimischen Debrecen zum Weltmeister am selben Geröt. Zuvor hatte er in seiner Laufbahn fünf WM-Silbermedaillen und einen Europameistertitel gewonnen. 2000 und 2002 wurde Csollány Ungarns Sportler des Jahres.