"Zombie-Waldbrände" überwintern im Boden
n-tv
Waldbrände werden meist durch Blitzeinschläge, weggeworfene Zigarettenkippen oder Lagerfeuer ausgelöst. Manchmal aber lauert die Gefahr im Boden - auch nach Monaten der scheinbaren Ruhe flammen sie dann wieder auf: Es sind Überbleibsel der Vorjahres-Brände.
Waldbrände können als Glutnester im Boden überwintern und im folgenden Frühjahr wieder aufflammen - ohne dass das Feuer durch Blitzschlag oder menschliche Aktivitäten entzündet worden wäre. In den Wäldern Alaskas und Kanadas tritt das Phänomen der "Zombie-Waldbrände" besonders nach heißen Sommern mit starken Waldbränden auf, also unter Bedingungen, die infolge des Klimawandels in den vergangenen Jahrzehnten häufiger geworden sind, berichtet ein Forscherteam um Rebecca Scholten und Sander Veraverbeke von der Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande) in der Fachzeitschrift "Nature". Die Wissenschaftler wollen ihre Erkenntnisse einsetzen, um Überwinterungsbrände künftig früher erkennen und schneller bekämpfen zu können. In den nördlichen, borealen Wäldern flammen jedes Jahr Brände auf, die mehr oder weniger große Waldflächen vernichten. Zumeist werden sie ausgelöst durch Blitzschlag oder durch Aktivitäten des Menschen. In einigen Fällen entstehen sie jedoch ohne einen dieser Auslöser - es sind Überbleibsel der Vorjahres-Brände. In den Wäldern des Nordens bieten tiefe, zum Schwelen günstige organische Böden zusammen mit einer beschleunigten Klimaerwärmung ungewöhnlich günstige Bedingungen für eine solche Überwinterung von Waldbränden, schreiben die Forscher. "Das Ausmaß der Überwinterung in borealen Wäldern und die zugrundeliegenden Faktoren, die dieses Verhalten beeinflussen, bleiben jedoch unklar."More Related News
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