Zinszweifel bremsen Start ins neue Jahr
n-tv
Die Hoffnung auf rasch sinkende Leitzinsen nehmen die US-Börsen nicht mit ins neue Jahr. Besonders bei den Tech-Werten machen die Anleger Kasse. Auch die chinesische Wirtschaft bremst die Euphorie.
Die US-Aktien sind wenig schwungvoll in die erste Sitzung des Jahres gestartet. Der Dow-Jones-Index schloss gut behauptet bei 37.715 Punkten. Der S&P-500 gab 0,6 Prozent ab und der Nasdaq-Composite fiel um 1,6 Prozent. Schwache Daten aus China hatten Bedenken über den Zustand der Weltwirtschaft aufkommen lassen. Außerdem nagten Zweifel, ob die Zinssenkungserwartungen des vergangenen Jahres nicht übertrieben waren. Anleger trennten sich daher vor allem von den 2023 rasant gestiegenen Technologiewerten. An der Nyse wurden 1296 (Freitag: 782) Kursgewinner gesehen, denen 1547 (2057) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 59 (78) Titel.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China ist im Dezember gesunken, verfehlte die Erwartungen und lag damit weiter im Kontraktion anzeigenden Bereich. "Die PMI-Zahlen deuten auf eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung in China in den letzten Monaten des Jahres hin", sagte Stephen Innes, geschäftsführender Partner bei SPI Asset Management. "Diese Entwicklung dürfte die Finanz- und Geldpolitiker unter Druck setzen, Maßnahmen zu ergreifen, insbesondere nachdem sich die Staats- und Regierungschefs verpflichtet haben, bis 2024 einen wachstumsfördernden Kurs beizubehalten", so Innes weiter.
Zur Vorsicht der Anleger trug auch die wachsende geopolitische Besorgnis bei, nachdem der Iran angekündigt hatte, ein Kriegsschiff ins Rote Meer zu schicken. Die US-Marine hatte einige Boote der von Teheran unterstützten Huthi-Miliz versenkt. Öl stieg daraufhin zeitweise, was die Sorge schürte, dass die höheren Energiekosten erneut zu einem Inflationsdruck führen könnten. Der Ölpreis drehte jedoch schon bald wieder in negatives Terrain, was Beobachter mit Konjunktursorgen und Zweifeln an der Nachfrage erklärten.
Simone Menne hat klare Worte für Elon Musk übrig. Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland sieht im Tesla-Chef wie in Donald Trump einen Meister der Polarisierung und im Überschreiten von Grenzen. Wie sie künftig damit umgehen will, verrät sie im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond".