Zinssorgen drücken Kauflaune an der Wall Street
n-tv
Hebt die US-Notenbank bald erneut die Zinsen an? Die Ungewissheit sorgt an den US-Märkten für Zurückhaltung. Richtig aufwärts geht es hingegen für General Mills. Der Lebensmittelhersteller gehört zu den Gewinnern des Tages.
Das Rätselraten über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank lässt an der Wall Street keine Kauflaune aufkommen. Die amerikanischen Aktienindizes präsentierten sich wechselhaft. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 0,3 Prozent auf 31.029,31 Punkte. Der technologielastige Nasdaq notierte kaum verändert bei 11.177,89 Punkten und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,1 Prozent auf 3.818,83 Punkte ein.
Einige Fed-Vertreter hatten sich angesichts der steigenden Inflation zuletzt für weitere schnelle Zinsanhebungen starkgemacht und die Ängste vor einem Abwürgen des Konjunkturmotors kleingeredet. Auch US-Notenbank-Chef Jerome Powell signalisierte mit seinen Aussagen im Rahmen einer Zentralbank-Konferenz in Portugal erneut, die Inflation mit allen Kräften bekämpfen zu wollen.
"Das Thema treibt die Investoren um", sagte Portfolio-Manager Robert Pavlik vom Vermögensverwalter Dakota Wealth Management. "Sie nehmen es nicht gelassen, das ist sicher. Gerade jetzt, wo man diese Art von negativen Zusammenflüssen hat, die alle auf einmal zusammenkommen, hält das die Leute an der Seitenlinie, nicht bereit, einzusteigen und Käufer zu werden."
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."