Zinshoffnungen stützen Wall Street
n-tv
Vor der Bekanntgabe der jüngsten Inflationsdaten steigt an der Wall Street der Optimismus, was künftige Zinssenkungen angeht. Die US-Indizes legen zu, teilweise deutlich. Die Meme-Aktien GameStop und AMC Entertainment erleben einen neuen Hype.
Die US-Börsen haben am Tag vor den mit Spannung erwarteten Verbraucherpreisdaten zugelegt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent fester mit 39.558 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,5 Prozent auf 5246 Zähler zu und der Index der Technologiebörse Nasdaq 0,75 Prozent auf 16.511 Stellen.
Die Märkte rätseln seit Monaten über den Zeitpunkt der geldpolitischen Lockerung der US-Notenbank Fed. Bei überraschend hoher Teuerung könnte der derzeit noch im Raum stehende September-Termin für die erste Zinssenkung wackeln. Anleger warteten deswegen nun gespannt auf die morgen anstehenden Daten für die US-Verbraucherpreise im April. Analyst Christian Henke vom Broker IG mahnte zur Vorsicht: Trotz aller Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell hofften die Marktteilnehmer auf eine Zinssenkung im September. Aber die Teuerungsrate müsse mitspielen.
Die Inflation in den USA wird nach Einschätzung von Powell wie im vergangenen auch im laufenden Jahr zurückgehen. Seine Zuversicht in diesen Prozess sei aber angesichts des unerwartet kräftigen Preisschubs im ersten Quartal gesunken, sagte Powell in Amsterdam. Zugleich bekräftigte er frühere Aussagen, dass die Fed geduldig sei und den aktuellen Leitzins seine volle Wirkung in der Wirtschaft entfalten lassen werde. Die Währungshüter hätten nicht erwartet, dass dies ein glatter Weg sein werde.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."