
Zinsängste drücken Kurse ins Minus
n-tv
Erst sieht es so aus, als würden die US-Börsen am Dienstag mit einem ordentlichen Plus schließen, doch dann gewinnen die Zinsängste wieder die Oberhand und die Kurse rutschen ins Minus. Die Ölpreise steigen dagegen nach jüngsten Verlusten wieder kräftig.
Die US-Börsen haben nach einer Berg- und Talfahrt am Dienstag im Minus geschlossen. Im späten Handel setzte wegen der Furcht vor rasant anziehenden Zinsen eine Verkaufswelle ein. Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt signalisiert, die Zinsen aggressiv anheben zu wollen, um die steigende Inflation unter Kontrolle zu bringen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent tiefer auf 34.220 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,3 Prozent auf 13.371 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,3 Prozent auf 4397 Punkte ein.
Die US-Verbraucherpreise stiegen im März zwar um 8,5 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 1981, lagen damit aber weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Im Vorfeld der Daten waren Spekulationen auf noch höhere Stände und drastischere Zinsschritte der US-Notenbank aufgekommen. An den Geldmärkten wird momentan eine Wahrscheinlichkeit von 93,5 Prozent gesehen, dass es eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte bei der Sitzung der US-Notenbank im nächsten Monat geben wird.
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee zog um 6,3 Prozent auf 104,73 Dollar pro Barrel an. Börsianer führten das auf die neuesten Entwicklungen in China zurück. Nach dem strikten Corona-Lockdown in der Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai durften erstmals seit mehr als zwei Wochen einige Menschen wieder ihre Wohnungen verlassen. Die Erleichterung über die ersten Lockerungen der scharfen Restriktionen milderten auch die Nachfragesorgen am Rohstoffmarkt. Nach wie vor erwarten Börsianer aber weitere Schwankungen: "Der Ölmarkt ist immer noch anfällig für einen großen Schock, wenn russische Energie sanktioniert wird, und dieses Risiko bleibt auf dem Tisch", sagte Edward Moya, Marktanalyst beim Brokerhaus Oanda. Die Opec senkte ihre Wachstumserwartungen für die weltweite Ölnachfrage 2022 aufgrund der Virusverbreitung in China, des Ukraine-Krieges und der steigenden Inflation. Zudem warnte sie, dass sie möglicherweise ausfallende Mengen russischen Öls nicht ausgleichen könne.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.