ZEW-Index steigt überraschend etwas
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Die monatliche Stimmungsabfrage bei Börsenprofis sorgt bei Ökonomen für unterschiedliche Reaktionen. So wird der etwas zuversichtlichere Blick auf das nächste Halbjahr einerseits als Hoffnungssimmer gewertet. Andererseits sorgt die trübere Lagebeschreibung für Alarmstimmung.
Börsenprofis haben die Aussichten für die deutsche Wirtschaft im Juni überraschend besser bewertet. Das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten stieg um 2,2 auf minus 8,5 Punkte. Das ist der erste Anstieg nach zuvor drei Rückgängen in Folge, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner monatlichen Umfrage unter 163 Analysten und Anlegern mitteilte. Ökonomen hatten dagegen mit einem weiteren Rückgang gerechnet.
"Es ist ein Hoffnungsschimmer", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, der die deutlich gefallenen Energiepreise als einen Grund dafür sieht. "Möglicherweise liegt das Schlimmste hinter uns."
Die Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte sich im laufenden Monat allerdings sehr stark: Dieser Wert fiel um 21,7 auf minus 56,5 Punkte. "Der Absturz der Lageeinschätzung ist ein lautes Alarmsignal", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger. "Hoffnungen auf eine Wachstumswende werden auch durch die etwas besseren Erwartungen nicht geschürt." So schwächele mit China der wichtigste deutsch Handelspartner.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.