Zeugin belastet Maddie-Verdächtigen Christian B.
n-tv
Der auch in dem Vermisstenfall Maddie McCann verdächtige Christian B. steht wegen anderer Straftaten in Braunschweig vor Gericht. Eine Frau will ihn jetzt als den Mann wiedererkennen, der ihr kurz vor Maddies Verschwinden in der Nähe des Tatorts aufgelauert hat.
Im Prozess wegen sexuellen Kindesmissbrauchs gegen den auch im Fall Madeleine McCann mordverdächtigen Christian B. hat eine Zeugin den Angeklagten als Täter für einen sexuellen Übergriff auf sie an einem portugiesischen Strand im Jahr 2007 wiedererkannt. "Ich bin mir sehr sehr sicher", sagte die heute 27-jährige Frau im Landgericht Braunschweig. "Er hat gegrinst - er hat uns alle angegrinst", sagte sie über die Szene, die damals wohl mehrere Kinder miterlebten.
Laut Anklage soll der 47-jährige Deutsche dem damals zehnjährigen Mädchen hinter einem Felsloch aufgelauert, es mit einer Hand gepackt und mit der anderen Hand masturbiert haben. In der Vernehmung verwies die Zeugin auf ein "signifikantes Grinsen", das sie als "schmierig" beschrieb. Sie habe damals mit ihrem Bruder und befreundeten Kindern am Stand gespielt, als sie einen nackten Mann gesehen hätten. Nach ihrem Bericht war sie einen kurzen Moment allein, als der Mann ihr Handgelenk griff und sie nach ihrem Namen fragte. "Als er fertig war, hat er mich direkt losgelassen", sagte die Zeugin.
Die mutmaßliche Tat an einem Strandabschnitt von Salema im Distrikt Faro ist in dem Braunschweiger Prozess als sexueller Missbrauch von Kindern angeklagt. In dem Prozess werden dem mehrmals vorbestraften Sexualstraftäter insgesamt drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern vorgeworfen. Großes Interesse erweckt das Verfahren, weil der Angeklagte auch im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine McCann unter Mordverdacht steht. Der Maddie-Komplex ist aber nicht Gegenstand der aktuellen Verhandlung. Insgesamt gilt die Unschuldsvermutung.