Zeuge im Lübcke-Fall: Ernst war "nichtssagender Mitläufer"
n-tv
Für den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke ist Stephan Ernst verurteilt worden. War er ein Einzeltäter? Das ist eine der zentralen Fragen, die der Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags klären will.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke wurde vom Polizeilichen Staatsschutz einige Jahre lang für einen "nichtssagenden Mitläufer" gehalten. Es habe in Kassel andere Größen als den verurteilten Stephan Ernst gegeben, die junge Leute um sich geschart hätten, erklärte der frühere Polizeibeamte Karl-Ulrich Lenz am Freitag im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags zum Mordfall Lübcke. Lenz hatte bis zu seiner Pensionierung 2015 für den Polizeilichen Staatsschutz im Polizeipräsidium Nordhessen gearbeitet. Dass Ernst zu einem Mord fähig sei, habe er ihm nicht zugetraut. Lenz berichtete zudem in Wiesbaden, dass er die Zusammenarbeit mit dem damaligen Verfassungsschützer Andreas Temme abgelehnt habe. Er habe keinen Draht zu ihm entwickelt. Temme war vor Ort, als das NSU-Opfer Halit Yozgat 2006 in Kassel umgebracht wurde - nach eigener Aussage aus privaten Gründen. Zudem war er als Verfassungsschützer dienstlich mit Stephan Ernst befasst.More Related News