Zentralrat der Juden hält Urteile bei antisemitischen Straftaten oft für zu mild
Die Welt
Schwierige Kindheit hin oder her: Der Präsident des Zentralrats der Juden bemängelt zu milde Strafen für antisemitische Taten. Er fordert „klare Urteile“. Man müsse „immer wieder den Finger in die Wunde legen“.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wünscht sich von der Justiz „klare Urteile“ bei antisemitischen Straftaten. „Gerichtsurteile werden mir zu häufig mit Verweis auf eine schwierige Kindheit oder problematische Gesamtumstände in der Strafe gemildert und die Taten damit relativiert“, sagte Schuster der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Bewährungsstrafen hätten nach seiner Erfahrung oft keine abschreckende Wirkung. „Es muss klar sein: Antisemitismus ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein gesetzeswidriges Verhalten, das auch entsprechend geahndet werden muss.“