Zeitung: Land Niedersachsen erlaubt Gendern im Abitur
n-tv
Hannover (dpa/lni) - In der Debatte um geschlechtergerechte Sprache will Niedersachsens Kultusministerium einem Zeitungsbericht zufolge das Gendern im Abitur erlauben. Demnach sollen gegenderte Texte mit Binnenzeichen im Abitur nicht als Fehler gewertet werden, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag) unter Berufung auf eine Verlautbarung der niedersächsischen Kultusbürokratie. "Die linguistische Debatte um geschlechtergerechte Sprache, die oftmals nahtlos in eine weltanschauliche Debatte übergeht, sollte nicht auf dem Rücken der Prüflinge ausgetragen werden", teilte das Kultusministerium auf Anfrage der Zeitung mit.
In der Verlautbarung heißt es demnach: "Aufgrund mehrfacher Anfragen möchten wir klarstellen, dass gegenderte Texte (z.B. Schüler:innen) in den unterschiedlichsten Schreibweisen zwar nicht dudenkonform sind, in Abiturprüfungen jedoch nicht als Fehler gewertet werden." Das Ministerium verwies auf Leitlinien der Kultusministerkonferenz von 2016 zur Chancengleichheit durch geschlechtersensible schulische Bildung und Erziehung.
Der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung, Josef Lange, sagte der Zeitung, das Regelwerk sei von staatlichen Stellen beschlossen worden und für Schule und Verwaltung bindend: "Wenn ein Land sich vom amtlichen Regelwerk verabschiedet, verabschiedet es sich auch von der Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum." Gegenderte Schreibweisen mit Sonderzeichen erfüllten nicht die Kriterien, die der Rat im Blick auf Verständlichkeit, Lesbarkeit und Übertragbarkeit empfohlen habe.
Mit einer Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache hatte die Stadt Hannover Anfang 2019 öffentlich eine Debatte losgetreten. Inzwischen haben viele Hochschulen, Kommunen, Unternehmen sowie Medien Gender-Zeichen eingeführt. Für den Duden ist mit "der Mieter" nur noch eine männliche Person gemeint, was auch Kritik auslöste.
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