Zehntausende Novavax-Dosen nur bis Ende Juli haltbar
n-tv
München (dpa/lby) - Zehntausende Impfdosen gegen das Corona-Virus mit dem Impfstoff Novavax, die in bayerischen Impfzentren gelagert werden, sind nur noch bis Ende Juli haltbar. Wie viele von insgesamt mehr als 180.000 Dosen letztendlich verworfen werden müssen, hänge "stark von der Nachfrage ab", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in München. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk berichtet. Der Impfstoff von Novavax ist seit seiner Einführung im März ein Ladenhüter.
Dabei handelt es sich um einen Proteinimpfstoff - also eine andere Technologie als bei den meist eingesetzten mRNA-Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna, gegen die manche Bedenken haben. Die Hoffnungen waren deshalb groß, dass sich einige doch noch für eine Corona-Impfung entscheiden. Die Einführung des Noravax-Präparats fiel zudem in eine Zeit, in der die Zahl der Impfungen ohnehin rückläufig war.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte dem BR: "Gut ist es nicht, wenn wir Impfstoff verwerfen müssen. Das ist völlig klar und das will auch keiner. Deswegen haben wir auch alle aufgefordert, natürlich bedarfsgerecht zu bestellen." Die Ministeriumssprecherin ergänzte, Bayern arbeite intensiv daran, möglichst wenig wegwerfen zu müssen. "Dennoch lässt sich der Verwurf von Impfdosen natürlich nicht gänzlich vermeiden. Die Bedarfsberechnungen beruhen auf Schätzungen und die Impfnachfrage kann stark schwanken."
Impfdosen könnten auch zwischen Impfzentren umverteilt werden, wenn der Bedarf anders ausfalle als erwartet, erläuterte die Sprecherin. "So kann der Impfstoff dort eingesetzt werden, wo er auch wirklich gebraucht wird." Zudem können Impfdosen für Spenden an den Bund zurückgegeben werden - auch das habe Bayern bereits gemacht. Die Zuständigkeit für eine Weitergabe in andere Länder liege dann beim Bund.