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Zehntausende bei illegalen Corona-Protesten in Thüringen
n-tv
In Thüringen ist die Polizei seit Wochen montags im Einsatz, um illegale Corona-Proteste aufzulösen. Zu Beginn des neuen Jahres ist bereits die höchste Teilnehmerzahl aus 2021 übertroffen worden.
Erfurt (dpa/th) - Die Zahl illegaler Corona-Proteste sowie die Gesamtzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen nach Angaben der Polizei in Thüringen zu. "Es ist durchaus jeden Tag möglich, dass es zu Protesten kommt. Die Haupttage sind aber Montag, Freitag und Samstag", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Am Vortag des Jahres waren rund 17 000 Menschen im Land an den unangemeldeten Protesten gegen Corona-Schutzmaßnahmen beteiligt. Das sind nach Einschätzung der Polizei rund 5000 mehr als beim Teilnehmer-Höchststand im Vorjahr gewesen. Unter die Demonstranten mischten sich laut Polizei Politiker sowie Personen aus der "rechten Szene".
Innenminister Georg Maier (SPD) rief die Gesellschaft zu einer deutlichen Reaktion auf die Corona-Proteste auf. "Das, was jetzt gerade stattfindet, alleine der Polizei zu überlassen, das ist nicht in Ordnung", sagte Maier am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gesamtgesellschaft müsse sich noch stärker dazu positionieren, "um auch den Menschen, die jetzt auf der Straße sind und sich gefühlt als die große Mehrheit sehen, deutlich zu machen: Sie sind es eben nicht", sagte Maier. Die große Mehrheit müsse laut werden. Sie sei ihm aktuell "teilweise noch zu leise". In Thüringen greifen strikte Kontakt- und Versammlungsbeschränkungen. Entgegen dieser Regelungen rufen einzelne Akteure, oft aus dem rechtsextremen Spektrum, in regelmäßigen Abständen zu unangemeldeten Demonstrationen gegen die Corona-Politik auf. Die Beamten versuchen diese geschlossenen Züge durch die Städte - soweit möglich - einzudämmen. Zuletzt ist es dabei vermehrt zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.