Zehnjährige missbraucht und getötet - keine Folgen für Ämter
n-tv
Ein Mädchen stirbt gewaltsam in einem Kinderheim in Oberfranken. Sind zuvor bei den Jugendämtern, Familiengerichten und im Heim Fehler gemacht worden? Die Staatsanwaltschaft hat ihre Prüfung beendet.
Hof/Wunsiedel (dpa/lby) - Die Staatsanwaltschaft Hof sieht rund um den gewaltsamen Tod eines Mädchens in einem Kinderheim in Wunsiedel keine Versäumnisse bei Jugendämtern, beim Familiengericht und beim Heim selbst. Das teilte die Anklagebehörde nun mit. Weil es keinen hinreichenden Tatverdacht gebe, sei das Verfahren wegen des Verdachts auf Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflichten eingestellt worden.
Anfang April 2023 war das zehn Jahre alte Mädchen im Kinderheim umgebracht worden. Zuvor war sie von einem damals 26 Jahre alten Mann vergewaltigt worden, der sich illegal Zutritt zum Heim verschafft hatte. Der Mann war im März 2024 in Hof deshalb schuldig gesprochen worden, unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern.
Ein damals elf Jahre alter Junge aus dem Heim soll das Mädchen bei einem Streit später in derselben Nacht getötet haben. Strafrechtlich kann er deshalb wegen seines Alters nicht belangt werden.