Zahl junger Intensivtäter in Niedersachsen mehr als verdoppelt
n-tv
Ende 2023 sind in Niedersachsen 195 Intensivtäter unter 21 Jahren registriert. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Dem Innenministerium in Hannover zufolge ist der Anstieg aber nicht auf eine Zunahme der Kriminalität zurückzuführen.
In Niedersachsen hat sich die Zahl der polizeilich erfassten jungen Intensivtäter innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Ende 2023 waren 195 Personen in dieser Statistik registriert. Dies waren 108 mehr als ein Jahr zuvor, wie das niedersächsische Innenministerium auf Anfrage mitteilte. Es handelte sich um überwiegend männliche Intensivtäter unter 21 Jahren, aber auch neun Mädchen beziehungsweise junge Frauen waren darunter.
Vor und während der Pandemie lagen die Zahlen dagegen auf weit niedrigerem Niveau: 2019 wurden 83 Intensivtäterinnen und Intensivtäter gezählt, 2020 waren es 70, 2021 dann 84. Der drastische Anstieg der Zahl habe mit individuellen Ermittlungserfolgen der Polizeidirektionen zu tun, vor allem bei der Verfolgung krimineller Jugendgruppen, erläuterte ein Ministeriumssprecher. Es seien aber auch interne Prozesse und dadurch die Datenerfassung verbessert worden.
"Der Anstieg folgt also nicht ausschließlich aus der Entwicklung der Kriminalitätslage", sagte der Sprecher. Als Intensivtäterinnen und -täter werden Personen eingestuft, denen eine besonders hohe kriminelle Energie zugeschrieben wird, und zwar weil sie insgesamt sehr viele Straftaten begangen haben oder sehr viele innerhalb kurzer Zeit. Auch aufgrund eines besonders schweren Einzelfalls kann die Einstufung erfolgen.
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