Zahl der Opfer von häuslicher Gewalt gestiegen
n-tv
Erfurt (dpa/th) - In Thüringen sind im vergangenen Jahr mehr Fälle von häuslicher Gewalt bekannt geworden. Das Sozialministerium nannte am Montag die Zahl von 3812 Opfern von Gewalt im familiären Umfeld. Dies sei ein neuer Höchststand, teilte das Ministerium mit. Im Vergleich zu 2021, als 3227 Menschen betroffen waren, sei ein Anstieg von rund 18 Prozent zu verzeichnen. Das Ministerium bezog sich auf das Bundeslagebild des Bundeskriminalamtes zu häuslicher Gewalt. Einen Grund für die Entwicklung nannte das Ministerium nicht.
Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Thüringen wollen das Thema häusliche Gewalt von diesem Mittwoch (15. November) an in den Mittelpunkt von Aktionstagen, Diskussionsrunden, Filmvorführungen und einer Internetkampagne stellen. Die Website informiert über Beratungs- und Hilfsangebote für Betroffene. Anlass der Aktionen ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen am 25. November.
Bundesweit war laut BKA die Anzahl der Opfer häuslicher Gewalt von 2021 zu 2022 um 8,5 Prozent auf 240.547 angestiegen, etwa sieben von zehn Betroffenen waren Frauen.